Ortsgemeinde Langenfeld
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Pfarrkirche St. Quirinus I. Geschichte der Pfarrei Langenfeld Der Zehntring der alten Pfarrei Nachtsheim, festgestellt von Erzbischof Hetti in den Jahren 816 bis 847, umfasste auch das Gebiet der jetzigen Pfarrei Langenfeld. Der Ort kam 1052 an das Erzstift Trier. Als Pfarrei erscheint Langenfeld 1330 in der Taxa generalis. Kollatoren (diejenigen, die das Recht zur Besetzung des Kirchenamtes hatten) waren die verschiedenen Lehens- träger, zuletzt der Erzbischof selbst. 1554 wurde Graf Dietrich von Mander- scheid-Schleiden, Inhaber der Herrschaft Virneburg, belehnt, aber am 6. Mai 1574 löste Erzbischof Jakob III. v. Eltz das Kirchspiel Langenfeld von dem Grafen von Manderscheid-Schleiden wieder ein. Die von de Lorenzi vertretene Behauptung, letztere Herrschaft habe in Langenfeld die Reformation einzuführen versucht, entbehrt darum jeder Stütze, ist vielmehr ganz unwahr- scheinlich, da Dietrich V. als guter Katholik starb, und noch im Todesjahr des Grafen Dietrich V. (gest. 1560) der Kölner Weihbischof in Schleiden predigte und firmte. Erst Dietrich VI. fing 1585 seine Reformbestrebungen an, zu einer Zeit, wo Langenfeld längst wieder im Besitz von Kurtrier war. Die Pfarrei gehörte zum Landkapitel Ochtendung des Erzbistums Trier. Nach dem Ver- zeichnis der Pfarreien des Dekanates Ochtendung von 1570 waren Filialen der Pfarrei die Orte Acht (1110 Akada genannt), Arft, Netterhöfe und Lang- scheid, später kamen St. Jost und Welschenbach hinzu. 1802 bis 1824 unterstand Langenfeld als Sukkursalpfarrei des Kantons Virneburg dem Bischof von Aachen. Pfarrkirche: Eine erste Pfarrkirche, die nach dem Baubefund in gotische Zeit zurückreicht, wird zuerst in der Taxa generalis um 1330 und dann in einer Urkunde von 1337 erwähnt. Als Kirchenpatron erscheint nach einer Glockeninschrift 1480 St. Quirinus. Da das Bauwerk sich in einem schlechten baulichen Zustand befand, erfolgte im Jahr 1704 ein Neubau des Chores, bei dem Teile der vorangegangenen, wahrscheinlich spätgotischen Kirche Verwendung fanden. Damit war der ganzen Anlage noch nicht gedient. Bittbriefe gingen nach Trier, der Bischof möge als Zehntherr eine neue Kirche bauen. Die Bittschriften des Pastors, des Schultheißen und der Schöffen fanden Erhörung. Am 16.4.1766 wurde der Baumeister Seiz in Ehrenbreitstein beauftragt, die Kirche zu besichtigen und zu berichten, ob ein Neubau nötig sei. Daraufhin reicht der Baumeister Seiz am 24.3.1767 den Plan ein. Nach diesem blieb der Chor stehen, die Schiffsmauern wurden bis zum halben Boden abgebrochen. So wurde dann das Langhaus, 9,50 m lang und 7,80 m breit, einschiffig, mit 2 Jochen rundbogiger Fenster und Strebepfeilern aus Tuffquadern 1767/68 erbaut. Die so gestaltete Kirche diente über 130 Jahre als Pfarrkirche. 1735 war der Zustand der Kirche gut; 1830 war die Kirche niedlich, aber zu klein, die Emporkirche ging über die halbe Kirche vor; 1869 war der bauliche Zustand noch gut, doch beengte die Räumlichkeit. Alles drängte auf eine Lösung der Raumfrage hin. Schon 1840 waren Pläne zum Neubau einer Kirche vorgelegt und Baufondsgrün- dungen angestrebt worden. Trier hatte zustimmend geantwortet. Doch erst 1884 trat der Mann in Erscheinung, der die Pläne verwirklichte. (Literatur: de Lorenzi II 70; Fabricius II 163; Kd Mayen 278-80; 460; Pfarrbücher ab 1804; die Kunstdenkmäler des Kreises Mayen, 1941; Handbuch des Bistums Trier, 1952) II. Pfarrer Jakob Thewes – Erbauer der Pfarrkirche in Langenfeld/Neubau einer Kirche in der Pfarrei Langenfeld 1. Pfarrer Jakob Thewes Jakob Thewes war am 4. Juli 1950 in Kirschhof bei Eisweiler (Saarland) geboren und hatte während des Kulturkampfes in Luxem- burg am 16. September 1876 die heilige Priesterweihe empfangen. Danach war er Hilfsgeistlicher in Luxemburg, Hausgeistlicher im Hospital in Prüm und Kaplan in Speicher. Am 17. Oktober 1884 wurde er zum Seelsorger in Langenfeld ernannt, zunächst als Hilfsgeistlicher, dann 1888 als Pfarrer. Pfarrer in Langenfeld war er bis zum Oktober 1908 (also 24 Jahre). In dieser Zeit erbaute er ein neues Pfarrhaus (1886) und die Pfarrkirche St.Quinrius („Eifeldom“), 1894–1898. Die Mühen des Kirchbaues hatten seine Kräfte vorzeitig aufgerieben. Bei einem Sturz auf dem Eis hatte er sich schwere gesundheitliche Schäden zugezogen, so dass es ihm die letzten drei Jahre nicht mehr gut ging. Er erkannte, dass er nicht mehr in der Lage war, die Pfarrei zu verwalten. Er ging im Oktober 1908 als Pfarrer nach Hönningen an der Ahr. Hier ist er am 18. Februar 1909 mit 58 Jahren gestorben. Seinem Wunsch entsprechend wurde er in Langenfeld beerdigt, zunächst auf dem Friedhof, später (in den fünfziger Jahren) wurde er vom Friedhof an die Westseite der Pfarrkirche umgebettet. 2. Neubau einer Pfarrkirche in Langenfeld Pfarrer Jakob Thewes hielt 1884 seinen Einzug in Langenfeld. Bald nach seinem Amtsantritt hatte er 1886 ein neues Pfarrhaus erbaut, weil das alte gänzlich unbewohnbar geworden war. In dem neuen Pfarrhaus hatte er für sich drei Räume zum Wohnen. Um den Bau zu finanzieren, wandte er sich mit einem Aufruf zu freiwilligen Spenden in alle Welt. Sein großes Anliegen war jedoch der Neubau einer geräumigen und würdigen Pfarrkirche. Pfarrer Ferdinand Meurin von Koblenz-Liebfrauen, der bis 1886 Dechant in Adenau gewesen war, hatte ihn zu diesem Neubau ermuntert. Pfarrer Thewes ließ wiederum einen Aufruf drucken, in dem er die armseligen Verhältnisse in seiner Pfarrei und der alten Pfarrkirche darlegte und um Unterstützung für den Bau einer neuen Kirche bat. Er legte dar, wie für 600 Kommunikanten und 150 Schulkinder des Pfarrdorfes und der sechs Filialdörfer bei weitem nicht genug Platz war in der Kirche, deren Schiff nur 32 Fuß lang und 26 Fuß breit war und auf jeder Seite nur Platz für neun kurze Kirchenbänke bot. Tag und Nacht war er damit beschäftigt, Adressen zu schreiben, um seinen Aufruf in alle Welt hinauszu- schicken. Diese Hilfrufe gingen weit über das Bistum hinaus bis in die Diözese Bamberg, bis nach Budapest, ja bis über das große Wasser nach Buffalo. Aus einer Aufzeichnung von Pfarrer Thewes ist zu ersehen, dass er allein für Portoauslagen anläßlich seiner Bettelbriefe 11.000 Mark verbraucht hatte. Im Jahr 1884 beantragte er eine Kirchenkollekte im Bistum Trier. Aus allen Teilen Deutschlands, aus fast allen europäischen Ländern und auch aus Amerika, wo sein dorthin ausgewanderter Bruder für die Sache warb, gingen Beträge für die neue Kirche ein: bis zum 25.6.1895 waren 22.000 Mark beim Dechant Meurin, Adenau, eingegangen; am 19.12.1895 meldete Pfarrer Thewes, dass 45.000 Mark zur Verfügung stehen; am 11.5.1896 betrug der Eingang 79.000 Mark, so dass die Finanzierung keine Sorgen bereitete. Bis 1906 hatte er die Summe von 108.000 Mark gesammelt (als er 1908 die Pfarrei verließ, war für den Kirchenbau noch eine Schuld von 4.500 Mark zu begleichen). Nun entwarf der Architekt Gerhard Franz Langenberg in Bonn Pläne für eine gotisierende Hallenkirche, den sogenannten „Eifeler Dom“. Während nun der Landrat mit seinem Kirchenbauplan einverstanden war, hatte die Bischöfliche Behörde jedoch die Genehmigung für den von Pfarrer Thewes geplanten Kirchenbau versagt, weil sie erhebliche Bedenken hatte; so wurden die von Langenberg entworfenen Pläne bereits am 20.8.1894 beanstandet. War doch der geplante Bau wegen seiner Größe für eine Eifelpfarrei in der damaligen Zeit einfach finanziell untragbar. Pfarrer Thewes aber wagte es, die geplante Kirche zu bauen. Ohne Genehmigung begann Pfarrer Thewes im Jahr 1894 mit dem Neubau, bat aber am 10.10.1895 den Bau fortsetzen zu dürfen. Trier beauftragte den Dechant Schmitz aus Hönningen in Langenfeld nach dem Rechten zu sehen. Doch dieser nahm Pfarrer Thewes in Schutz; Trier beanstandete nochmals am 15.2.1896 die Größe der Kirche. Die Beschöfliche Behörde musste befürchten, Pfarrer Thewes bringe die Pfarrei in größte Verschuldung. Sie ließ eine Untersuchung über die Finanzierung des Baues durchführen. Pfarrer Thewes rechtfertigte sich mit dem Hinweis darauf, dass er zwar ohne Genehmigung der Bischöflichen Behörde den Neubau unternommen habe und dass er auch damit rechnete, man werde ihm einen Verweis geben; doch im Grunde werde die Behörde froh darüber sein, dass er den Bau gewagt habe. Der 1894 begonnene stattliche Neubau war 1898 beendet. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Kirche auch schon genutzt. Die Pfarrkinder hatten bei dem Bau durch Hand- und Spanndienste nach Kräften mitgeholfen. Auf schlechten Straßen schafften sie mit Ochsengespannen das Baumaterial aus Mayen und Ahrhütte bei. Frauen und Kinder trugen ständig Wasser heran. Die Kirche wurde am 16.9.1899 benediziert und am 10.5.1900 durch Weibischof Karl Ernst Schrod konsekriert. Pfarrer Thewes schaffte in den folgenden Jahren noch die Altare und Kirchenfenster und die sonstigen Ausstattungsgegenstände an. Nachem er sich durch das eigenmächtige Vorgehen das gewiss nicht unberechtigte ernste Missfallen der Bischöflichen Behörde zugezogen hatte, fand er später doch wieder Gnade in den Augen des Oberhirten. Es wird berichtet, dass Bischof Michael Felix Korum, als er zur Visitation im Dekanat weilte, die Absicht hatte, dem Pfarrer ernste Vorwürfe zu machen, dass er dann jedoch erklärt habe: „Als ich den herrlichen Bau sah, konnte ich ihm nicht mehr böse sein. Ich habe ihn bewundert.“ Pfarrer Thewes fand auch dadurch eine gewisse Rechtfertigung, dass er im Dezember 1905 zum Definitor des Dekanates Adenau ernannt wurde. Die alte Kirche fand zunächst Verwendung als Jugendheim und später (ab 1965, als der Friedhof vom Bistum auf die Zivilgemeinde übereignet wurde, bis zum heutigen Zeitpunkt) als Friedhofskapelle. (Literatur: Kdm. 278, Lehfeldt 17; Paulinus Nr. 8 vom 22.2.1959, S.13 „Pfarrer Jakob Thewes“ von Offizial Prälat Dr. Albert Heintz) III. Fertigstellungs-, Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen Nach der Konsekration fielen noch Maßnahmen für die endgültige Fertigstellung sowie im weiteren Verlauf der Existenz der Kirche erhebliche Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen an. Die folgende Darstellung beinhaltet die wesentlichen Maßnahmen: Die Inneneinrichtung erfolgte nach 1900; ein Pfarrkind aus Langscheid erstellte in seiner Jugend als Bildhauer die Altare (aus Kreideststein, Marmor und Tuff), ebenso die Kanzel, Taufstein und Kommunionbank. Die 25 großen farbigen Kirchenfenster – 15 Rosenkranzgeheimnisse – wurden gestiftet durch die Pfarrjugend, einzelne Familien und die Pilgerpfarreien. Am 9.6.1916 fand eine Visitation des Architekten des Bistums Trier statt. Dieser stellte fest, dass das Dach zum Teil nicht vorhanden, zum Teil in einem schlechten Zustand war. Ebenfalls waren die Abfallrohre und die Dachrinne reparaturbedürftig. Auch war kein Innenanstrich vorhanden, so dass der Architekt empfahl, einen einfachen weißen Kalkanstrich anzubringen. Nach der Visitation wurden die o.a. Dachdecker-, Klempner- und Malerarbeiten für ca. 12.000 Mark durchgeführt. 1922 wurden der Kirchengemeinde von der Ortsgemeinde Langenfeld 150 fm Nutzholz zur Anschaffung einer Orgel zur Verfü- gung gestellt. Das Holz verkaufte Pfarrer Reuter für 16.000.000 Mark. Es wurde verhandelt mit den Firmen Klais aus Bonn und Gerhard aus Boppard. Im Januar 1923 erhielt aber die Fa. Otto Kratochwill, Bonn, den Auftrag zum Orgelbau. Der Pastor glaubte, rasch handeln zu müssen, damit das zur Verfügung stehende Geld nicht entwertet werde. Tatsächlich konnte er für die Hälfte des Geldes das gesamte Material für die Orgel kaufen. 14 Tage später fiel die Mark durch den Einfall der Franzosen ins Ruhrgebiet, und er hätte für das ganze Geld noch eine Orgelpfeife bekommen. Seit Juni 1924 war die Orgel fertig und im provisorischen Betrieb. Die Orgel, bei der es sich um ein sechzehnregistriges Instrument handelte, wurde durch einen 3/4 PS- Motor angetrieben. Durch eine zweimalige Geldsammlung und eine Kartoffelsammlung war es möglich, die Orgel bis auf 1.500 Reichsmark (1924 war eine Umstellung von Mark auf Reichsmark erfolgt) zu bezahlen. Diese restliche Summe wurde vom Kirchenvorstand noch im Jahr 1924 zusammengebracht. Begutachtet wurde die Orgel durch Pastor Willibrod Ballmann, Maria Laach, und Dr. Wagner, Bonn. Am 1.7.1924 erfolgte eine Prüfung durch Pater Ballmann. Er befand das Material der Orgel (Pfeifen, Kanäle, Magazingebläse) für sehr gut; es biete die Garantie für eine lange Lebensdauer. Die Arbeit sei bis ins kleinste Detail sauber ausgeführt. Das Ereignis des Jahres 1928 war die Beschaffung von vier neuen Glocken für die Kirche. Die Glocken wurden durch Herrn Pastor Krumscheid, der seit 1925 die Langenfelder Pfarrstelle innehatte, angeschafft. Gegossen wurden die Glocken von der Firma Otto in Heuchingen bei Bremen. Die Glocken hatten ein Gewicht von 75 Zentnern und waren auf die Töne „es“, „ges“, „as“ und „b“, die Töne des „Per omnia saecula saeculorum“, abgestimmt. Die feierliche Einweihung fand im September 1928 statt. Zur Finanzierung wurden zwei alte Glocken, diese stammten aus dem 15. Jahrhundert, eingetauscht. Mit Testament vom 6.6.1932, eröffnet am 14.12. 1933,vererbte Frau Maria Katharina Groß, Langenfeld, ihr an der Kirche gelegenes Wohnhaus mit Hofraum und Feld an die Pfarrgemeinde Langenfeld. Der Erlös aus der Veräußerung war für die Pfarrkirche bestimmt. In seiner Sitzung vom 14.1.1934 beschloss der Kirchenvorstand, das Erbe anzunehmen, das Haus durch Versteigerung zu veräußern und aus dem Erlös eine Kirchenheizung anzuschaffen. 1947 wurden die durch Bombeneinwirkung beschädigten Fenster der Pfarrkirche repariert. Ebenfalls wurden die Dachrinnen und das Schieferdach ganz überholt. Vorarbeiten übernahm die gesamte männliche und weibliche Jugend freiwillig. Am 28. März 1948 beschloss der Kirchenvorstand den Kirchturm an zwei Seiten neu auszufugen. Die Arbeiten wurden an ortsansässige Facharbeiter als Akkordarbeit für 8.000 Mark übertragen. Das Material wurde von der Kirchengemeinde gestellt. Mit Schreiben vom 18.9.1950 teilte der Kirchenvorstand dem Generalvikariat mit, dass die Kirchengemeinde sich entschlossen hat, ein neues Geläut für die Kirche anzuschaffen, da von dem ursprünglichen Geläut (bestehend aus vier Glocken) nur noch die kleine Glocke vorhanden war; die übrigen Glocken waren im Krieg eingeschmolzen worden. Das Generalvikariat stand diesem Ansinnen ablehnend gegenüber und verwies in diesem Zusammenhang auf ein Schreiben der Kirchengemeinde Langenfeld an das Bistum vom 19.6.1950, in dem der Kirchenvorstand die große Not und die Armut in der Pfarrei schilderte und das Bistum gebeten hatte, auf die Erhebung des Kirchgeldes zu verzichten. Auf die Erhebung des Kirchgeldes wurde – weil es auf großen Widerstand der Bevölkerung stieß – verzichtet. Trotz dieser ablehnenden Haltung des Bistums beschloss der Kirchenvorstand am 1.10.1950 das neue Geläut anzuschaffen. Letzlich wurde die Anschaffung vom Generalvikariat zwar genehmigt, Mittel wurden vom Bistum jedoch nicht zur Verfügung gestellt. Der Kirchenvorstand beschrieb die anzuschaffenden Glocken wie folgt: Material in Sonderbronce, da die Glocken in einem Material sein sollten, das nicht eingeschmolzen werden konnte; die noch vorhandene Glocke war von schwerer Rippe, daher sollten die drei neuen Glocken ebenfalls von schwerer Rippe sein; damit die vorhandene kleine Glocke wieder Verwendung finden konnte, sie hatte den Ton „b1“, sollten die neuen Glocken dieselbe Tonhöhe haben wie die alten Glocken, also „as1“, „ges1“ und „es1“. Die größte Glocke wurde – ähnlich der früheren Glocke – „Christus dem König“ geweiht und trägt die Inschrift „Dem König, dem alle leben“ und gilt als Andenken an die Gefallenen des zweiten Weltkrieges. Die zweite Glocke ist die Marienglocke mit der Inschrift „Alle Tage sing und sage: Lob der Himmelskönigin“. Die dritte Glocke wurde den zwei Ortspatronen geweiht, dem heiligen Quirnus und dem heiligen Jodokus und trägt die Inschrift „Hl. Quirinus und hl. Jodokus, schützet uns“. Sonst sollten die Glocken keine Ornamente oder Bilder tragen. Der Auftrag wurde an die Firma Junker in Brilon vergeben. Deren Kostenvoranschlag für das neue Geläut (3 Glocken) belief sich auf 14.125,– DM und stellte sich wie folgt dar: 3 Glocken Tonlage Durchmesser Gewicht(kg) Gesamtpreis Erste Glocke es 1,40 m 1.715 6.400,– DM Zweite Glocke ges 1,17 m 1.020 4.035,– DM Dritte Glocke as 1,03 m 720 2.950,– DM Summe 3.455 13.385,– DM 3 Klöppel 565,– DM Montage 175,– DM Summe 14.125,– DM Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Gläubigen. Die Gießerei Junker lieferte am 18.11.1950 das komplette Geläut von vier Glocken, anstatt der bestellten drei Glocken; der Pfarrei entstanden jedoch keine Mehrkosten, da die vorhandene kleine Glocke eingetauscht wurde. Als Inschrift für die vierte Glocke wurde – ähnlich der früheren – gewählt „Heilige Theresia vom Kinde Jesu, sei eingedenk der Heimat und der Mission“. Am 19.11.1950 wurden die Glocken entsprechend der gegebenen Vollmacht geweiht. Da der Dechant durch eine Romreise verhindert war, nahm Definitor Jungbluth aus Wehr die feierliche Weihehandlung vor. Am 29.11.1950 wurde von Domkapellmeister Dr. Klassen die Prüfung des neuen Geläuts vorgenommen. Am 28.10.1956 beschloss der Kirchenvorstand, die bestehende Heizung durch eine Ölheizung zu ersetzen. Für diese Erneue- rung der Heizungsanlage wurde bereits am 3.7.1956 ein Antrag auf Zuschuss beim Bistum gestellt. Den Auftrag für die neue Heizung erhielt die Fa. Mahr, Aachen. Der Einbau erfolgte Mitte Januar 1957 durch die Firmen Mahr aus Aachen und Schmitt aus Mayen. Die Kosten i.H.v. 10.270,– DM wurden wie folgt finanziert: 2.000,– DM Zuschuss Bistum, 3.200,– DM Spenden, 2.300,– DM Ortsgemeinde Langenfeld, 900,– DM Ortsgemeinde Arft, 530,– DM Ortsgemeinde Acht, 750,– DM Ortsgemeinde Oberwelschenbach, 450,– DM Ortsgemeinde Langscheid, 140,– DM Ortsgemeinde Netterhöfe. Im Juli/August 1959 erfolgte die Trockenlegung des Chor-Außenbereichs der Pfarrkirche; Kosten beliefen sich auf 1.500,– DM; zu dieser Maßnahme gewährte das Bistum einen Zuschuss i.H.v. 1.000,– DM. Am 16.9.1965 beantragte die Kirchengemeinde beim bischöflichen Generalvikariat, die Innengestaltung der Kirche in die Wege zu leiten, da die katholische Kirche Langenfeld einer Innenrenovierung mit Neugestaltung des Chorraums nach den Grundsätzen der Liturgiereform bedurfte. Der Kirchenvorstand war mit der Durchführung im Jahr 1966 einverstanden. 1968 wurde die Orgel von der Fa. Klein, Obersteinenach, auf 27 Register vergrößert und elektrifiziert; ebenfalls wurde ein neuer Spieltisch angebracht. Ende der siebziger Jahre zeigte es sich, dass das Turmdach sehr schadhaft war und die Kirchenbesucher durch herunterfall- enden Schiefer gefährdet wurden. Der Kirchenvorstand beschloss daher am 25.8.1979 die Außeninstandsetzung des Turm- dachs, insbesondere die Neueindeckung mit Naturschiefer und die erforderliche Gerüstarbeiten. Der Auftrag zur Neueindeckung wurde an die Fa. Ildefons Andres, Rieden, vergeben. Nachdem diese im Juni 1980 mit den Arbeiten begonnen hatte, zeigte es sich, dass die ursprünglich ermittelten Kosten i.H.v. 163.000,– DM (die auch mit 114.000,– DM vom Generalvikariat bezu- schusst wurden) um ca. 34.000,– DM zu niedrig angesetzt waren, da im Außenbereich des Turms Basaltgewände und Tuffstein- quader ausgewechselt, die gesamte Holzschalung erneuert und auch die Turmfenster erneuert werden mussten. Die Kosten für die gesamte Maßnahme betrugen somit ca. 197.000,– DM. Da die erforderlichen Eigenmittel i.H.v. 80.000,– DM von der Pfarrgemeinde nicht aufgebracht werden konnten, wurde dieser Betrag teilweise fremdfinanziert und teilweise durch Spenden der Pfarrangehörigen aufgebracht. Die Arbeiten wurden im August 1980 beendet. Im Anschluss an die durchgeführten Renovierungsarbeiten am Kirchturm war es erforderlich auch Sanierungsmaßnahmen am Kirchenschiff durchzuführen, vor allem bedurften die in Naturschiefer gedeckten Dachflächen einer dringenden Erneuerung. Unter Berücksichtigung einer Naturschiefereindeckung wurden die Gesamtkosten im August 1980 mit ca. 371.000,– DM ermittelt. Der vom Verwaltungsrat am 27.8.1980 an das Bischöfliche Generalvikariat gestellte Zuschussantrag wurde im Januar 1981 ablehnend beschieden, da weder das Bistum Trier noch die Kirchengemeinde die nötigen Haushaltsmittel für die Maß- nahme im Haushalt für 1981 hatten. Im August 1981 beschloss der Verwaltungsrat erneut, die Renovierungsmaßnahme durch- zuführen und hierfür einen Zuschussantrag für das Haushaltsjahr 1982 beim Bischöflichen Generalvikariat zu stellen. Aus finanztechnischen Gründen und nach Rücksprache mit dem Generalvikariat wurde beschlossen, die Eindeckung des Kirchen- schiffdachs nicht in Naturschiefer, sondern in Asbestzementschiefer durchzuführen. Die Kosten wurden mit ca. 227.000,– DM ermittelt. Unter Berücksichtigung von Mehrkosten für den Kaminabbruch- und Aufbau und die Erneuerung von Rinnen und Traufblechen von ca. 18.000,– DM betrugen die Gesamtkosten für die Renovierungsmaßnahme ca. 245.000,– DM; zu diesen Kosten gewährte das Bistum einen Zuschuß i.H.v. 159.000,– DM. Der Differenzbetrag von über 80.000,– DM mußte von der Kirchengemeinde aufgebracht werden; dies geschah teilweise durch die Aufnahme eines Darlehens, aber auch durch Beiträge der Vereine, so kam z.B. der Erlös der Kirmes 1982 und auch ein Teil des Erlöses der Karnevalsveranstaltungen 1982 der Renovierung des Kirchdaches zugute. Den Auftrag für die Dacheindeckung erhielt die Fa. Ildefons Andres, Rieden. Ende 1982 waren die Arbeiten bereits im Wesentlichen ausgeführt. Die restlichen Arbeiten wurden in 1983 ausgeführt. Im November 1983 fand die Schlussabnahme statt. 1987 erfolgte die Reparatur der Glockenanlage und die Anschaffung einer elektronischen Signaluhr. 1990 wurden im Kirchturm Treppenleitern eingebaut und die Bohlenbeläge erneuert. Anläßlich einer Ortsbesichtigung am 8.August 1994 durch den Glockensachverständigen der Diözese Trier, Herrn Albert Bauer, wurde festgestellt, dass sich die gesamte Läutanlage der Kirche in einem desolaten Zustand befand. So waren die Unterzüge, auf denen die Läutanlage aufgebaut war, so stark angerostet, dass neue Träger eingebaut werden mussten. Der Stahlglocken- stuhl war zu entrosten, die zu leicht dimensionierten Stahlachsen waren durch neue zu ersetzen, ebenfalls war es erforderlich die gesamte Aufhängung zu erneuern. Weiterhin war der Einbau richtig dimensionierter Klöppel und Läutemaschinen erforder- lich. Da Glocken, Glockenstuhl, Glockenachse, Klöppel und Läutemaschinen als Ensemble besonderen musikalischen und technischen Aspekten unterliegen, beschloss der Verwaltungsrat am 20.09.1994 die Gesamtsanierung der Läutanlage ent- sprechend der o.a. Darstellung des Sachverständigen. Zu den Gesamtkosten i.H.v. ca. 90.000,– DM gewährte das Bistum einen Zuschuss i.H.v. 28.400,– DM. Die Durchführung der Sanierungsmaßnahme erfolgte im Februar 1995. Bereits Mitte der achtziger Jahre stand fest, dass die Anfang des 20. Jahrhunderts eingebauten Kirchenfenster einer dringenden Renovierung bedurften. Es handelt sich hierbei um neugotische Fenster, die in ihrer Geschlossenheit ein Ganzes bilden und bezüglich der Ornamentik und der figürlichen Darstellung („Geheimnisse des Rosenkranzes“) von außerordentlicher Qualität sind. Diese Fenster waren bezüglich ihres Bleinetzes in einem schlechten Zustand. Die Verbleiung war „müde“, die einzelnen Bleifelder waren instabil und undicht. Verschiedene Fenster waren bereits stark eingedrückt und drohten herauszufallen. Der abdichtende Leinölkitt war im Laufe der Zeit pulverisiert und durch Regenwasser ausgewaschen. Es war daher erforderlich im Rahmen einer Restaurierungsmaßnahme u.a. 3 Chorfenster, 20 Schiffenster und 2 Rosetten auszubauen, die Bleifelder zu entbleien, die Gläser zu reinigen, die fehlenden Scheiben zu ergänzen, alle Teile neu zu verbleien und mit flüssigem Leinöl zu verkitten, alle Felder zu montieren, beizuputzen und zu versiegeln. In seiner Sitzung vom 29.6.1988 beschloss der Verwaltungs- rat diese Maßnahme durchführen zu lassen. Das Bischöfliche Generalvikariat erkannte den Baubedarf mit Schreiben vom 17.10.1988 grundsätzlich an. Die Restaurierung der Kirchenfenster wurde von der Fa. Binsfeld in Trier in den Jahren 1992 – 1997 durchgeführt (1992: 2 Fenster; 1993: 8 Fenster; 1994: 3 Fenster; 1995: 8 Fenster; 1997: 4 Fenster). Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 450.000,– DM; hiervon gewährte das Bistum einen Zuschuss i.H.v. ca. 190.000,– DM; der restliche Betrag i.H.v. ca. 260.000,– DM wurde von den Ortsgemeinden, Vereinen, einer politischen Partei und von einzelnen Familien der Pfarrei als Spende aufgebracht. Im Dezember 1998 wurde eine neue Liedanzeige angeschafft. Die Kosten i.H.v. ca. 8.500,– DM wurden durch Spenden gedeckt. (Quellen:Pfarrakten aus dem Bistumsarchiv Trier und dem Pfarrarchiv Langenfeld, Ortschronik der Gemeinde Langenfeld) Weitere Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen sind gegenwärtig und zukünftig sowohl im Außen- als auch im Innenbereich erforderlich. So ist zur Zeit z.B. geplant, die Außentreppen, die Innenbeleuchtung, die Elektroinstallation und die Heizungsanlage zu erneuern bzw. und den Kamin zu sanieren. Zwischenzeitlich sind ein Teil dieser Renovierungsmaßnahmen – so. z.B. die Außentreppen und die Erneuerung der Heizungsanlage – bereits durchgeführt worden. Die hierfür benötigten Mittel müssen zu einem großen Teil von der Kirchengemeinde aufgebracht werden. Hierfür dienen u.a. die Erlöse, die im Jubiläumsjahr 2000 durch Veranstaltungen zugunsten der Kirche erzielt wurden. IV. Pfarrer in der Pfarrei Langenfeld 1580 verstarb Bartholomäus Müllenbach 1763 – 1768 Johann Martin Molitor 1838 – 1846 Johann Groß 1580 – 1610 Albert Scepler 1768 – 1786 Michael Brenner 1846 – 1872 Wilhelm Schouppe 1610 – 1634 Johann Peter Sartorius 1786 – 1803 Anton Müller 1884 – 1908 Jakob Thewes 1634 – 1660 Wilhelm Bremer 1804 – 1805 Leonhard Stefan Arnold Angeli 1908 – 1921 Josef Frensch 1660 – 1683 Lorenz Strohmenger 1805 – 1813 Johann Adam Weynand 1921 – 1924 Nikolaus Reuter 1683 – 1715 Joh. Matth. Cullener 1814 – 1819 Matthias Vitalis Engels 1925 – 1942 Suitbert Krumscheid 1715 – 1735 Theodor Mayer 1819 – 1823 Simon Sebastian Winter 1942 – 1947 Heinrich Theisen 1736 – 1740 Nikolaus Josef Engels 1823 – 1828 Franz Vinzens Hellenthal 1947 – 1963 Josef Kraus 1745 – 1755 Johann Arens (Verw.) 1828 – 1829 Anton Cordel 1964 – 1972 Josef Schröter 1755 – 1757 Johann Bäumgen 1830 – 1834 Gerhard Hargarten 1972 – 1980 Laurents Schneiders 1757 – 1763 Matthias Clasen 1834 – 1837 Valentin Koch 1980 – heute Josef Schrupp